2015 startete die erste hessische Beratungsstelle – response für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt – in der Bildungsstätte Anne Frank. Wir beobachten, dass die Angriffe auf Menschen, denen man eine nichtdeutsche Herkunft zuschreibt, seitdem massiv gestiegen sind. Die sogenannte Flüchtlingskrise hat in Deutschland eine an die 1990er Jahre erinnernde rassistische Debatte entfacht, die in massiven Asylrechtsverschärfungen ihre realpolitische Manifestation gefunden hat. Rechte und Rechtsextreme nehmen den Zuzug von Flüchtenden als Anlass, rassistische Bilder zu verbreiten und Stimmung gegen Menschen nichtdeutscher Herkunft zu machen – insbesondere muslimischer Herkunft. Antisemitische Angriffe nehmen dramatisch zu und zuletzt haben die Vorfälle nicht nur in Chemnitz, sondern auch in Kandel, Köthen und anderen Orten zeigen, wie schnell sich die rechte Szene mobilisieren kann und welche Bedrohung unmittelbar für Schwarze Menschen, Jüd*innen, Migrant*innen, People of Colour und andere als fremd markierte Menschen davon ausgeht. Response arbeitet in diesem bewegten Feld zwischen psychosozialer Beratung, öffentlicher Intervention und solidarischer Vernetzung, um Betroffene zu stärken und zivilgesellschaftliches Handeln zu fördern.
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