„Es gibt wunderschöne Strände, kristallklares Wasser, verzaubernde Orte, die an Prinzessinnen und Abenteurer erinnern. Überall liegen exotische Düfte in der Luft und du wirst von herzlichen Menschen erwartet“ (Online 2017: o.A.). Jedes Jahr reisen mehrere tausend junge Menschen – unter anderem eingeladen von obenstehender Beschreibung – ins Ausland, um in sozialen Einrichtungen Freiwilligenarbeit zu leisten. Die Angebote hierfür bewegen sich im Spannungsfeld zwischen staatlichen Förderprogrammen und kostenpflichtigem Voluntourismus. Doch eins haben alle Programme gemein: Sie bieten jungen Menschen die Chance etwas Gutes zu tun! Oder? Der Vortrag fokussiert anhand einer ethnografischen Studie das individuelle Interaktionshandeln zwischen Freiwilligen und Adressat_innen der Programme sowie die darin inbegriffenen Machtverhältnisse. ‚Gender‘ und ‚Race‘ als sozial konstruierte Kategorisierungen werden hierbei mit Blick auf die Freiwilligen und die Klient_innen vor Ort in ihrer Wirkmächtigkeit reflektiert. Hierbei soll vor allem eine Verschränkung jener Kategorisierungen als Prozess kolonialer Differenzkonstruktion beleuchtet werden.

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