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Mit „Der gewöhnliche Homosexuelle“ legten Reimut Reiche und Martin Dannecker 1972 eine brillante Studie vor, die bis heute durch ihre Kombination aus Empirie, Kritischer Theorie und sozialpsychologischer Interpretation hochaktuell bleibt. Obgleich sich die Lage für Homosexuelle im Zuge der Liberalisierung in der BRD erheblich verbessert hat, sind die gesellschaftlichen Bedingungen in und an denen Homosexuelle leben und leiden nicht verschwunden. Mit dem Ende der kritischen Sexualwissenschaft in Deutschland 2006, verschwand auch das kritische Potenzial in sexualwissenschaftlicher Forschung und so will der Vortrag noch einmal den Blick auf die Studie von Reiche und Dannecker richten, um an eine progressive Homosexuellenforschung zu erinnern und den kritischen Anspruch darin aufzeigen.

Jann Schweitzer ist Doktorand am Institut für Sozialpädagogik und Erwachsenenbildung an der Goethe Universität Frankfurt am Main.